sabinewaldmannbrun

Farbe. Linie. Sehen.

African Ladies – Damaris, CHW

10 Kommentare

„Crepe bandage! And the medium size POP!“ Damaris, 41, is working as a community health worker (CHW) in the dressing room of Baraka Health Center and gets organized for the next plaster of paris. She is good in that, and years of experience with the always changing surgeons from German Doctors have trained her so well that she could be called the „POPnator“ of the dressing room:). Though her way to this inofficial position was not an easy one.

Being born and brought up in Mathare Valley Slum she had hard times right from the beginning. Her father was a casual worker and there never was enough money, neither for meals nor for school fees. There was no privacy in the little one-room-hut, that she had to share with her family. Damaris could go to school for some time, but then had to quit. She got pregnant early, thought about abortion, but her mother, being christian, pleaded her to be courageous and have the baby – she promised to support her daughter. And so she did. So  a little boy was born.

Now Damaris learned to use the knitting machine like her mother. Making pullovers brought a bit of money.  She married, had another baby, there were „challenges“ and the couple separated for a year. They sorted out the challenges and continued struggling together.

In 2002 German Doctors announced a training for CHW’s at the church, that Damaris attended. She applied,  got her education for 8 months and could finally start working at Baraka Health Center in 2008. When she had the possibility to attend evening classes for 3 years to finish school, she did not hesitate. Not long ago she wrote her exams and now awaits the results.  And maybe she will make her dream come true and become a nurse.

„It is never too late to achieve your goal“, Damaris says. And she wants to encourage especially the young girls, who live under the hard conditions of the slum: they must not be ashamed of being brought up in this place. They should be able „to rise and shine and to change the picture of slum girls. Never loose hope!“

 

„Elastische Binden! Und die mittlere Grösse für den Gips!“ Damaris bereitet sich darauf vor, ein gebrochenes Handgelenk einzugipsen. Als Gesundheitshelferin arbeitet die 41jährige im Verbandsraum von Baraka Health Center. Sie macht ihre Sache gut – nach so vielen Jahren mit den alle 6 Wochen wechselnden Chirurgen hat sie reichlich Übung.

Geboren und aufgewachsen im Slum hatte sie es allerdings nicht leicht. Ihr Vater brachte als Gelegenheitsarbeiter nicht genug Geld nachhause, so dass sie früh die Schule abbrechen musste. Sie wurde schwanger, dachte an Abtreibung, aber ihre Mutter, als Christ gegen diese Lösung, versprach, die Tochter in allem zu unterstützen. Und das tat sie auch. Und ein kleiner Junge wurde geboren.

Als nächstes lernte Damaris von ihrer Mutter den Umgang mit der Strickmaschine – die Herstellung von Pullovern brachte ein wenig zusätzliches Geld ein. Sie heiratete, bekam einen weiteren Sohn, trennte sich für ein Jahr von ihrem Mann, aber es gelang den beiden, sich wieder zu versöhnen und sie blieben zusammen.

2002 hörte Damaris in ihrer Kirchengemeinde von einer Möglichkeit, sich als Gesundheitshelferin ausbilden zu lassen. Nach 8 Monaten Training hatte sie ihr Zertifikat, ab 2008 konnte sie dann endlich offiziell im Baraka Health Center arbeiten. Nebenher, in der Abendschule, holte sie ausserdem ihren Schulabschluss nach.Vor kurzem hatte sie ihre Abschlussprüfung und wartet nun auf die Ergebnisse. Vielleicht wird es ja doch noch etwas mit der Krankenschwesternausbildung.

„Es ist nie zu spät, sein Ziel zu erreichen,“ sagt Damaris. Und vor allem möchte sie die jungen Mädchen ermutigen, die im Slum unter den harten Bedingungen dort aufwachsen. Sie sollen sich nicht schämen für ihre Herkunft, sondern auch hier ihre Begabungen entfalten und sich weiter entwickeln können. Das Image des „Slumgirl“ muss sich ändern. Und nie sollte man die Hoffnung aufgeben!

 

10 Kommentare zu “African Ladies – Damaris, CHW

  1. Ich freue mich über dein Folgen und bin der Spur gerade gefolgt. Es ist schön, zu lesen, wie Lebenswege sich entwickeln können und wie viele Möglichkeiten eben doch in den Menschen liegen. Herzliche Grüße, Marion

  2. Yes, and I really like it that you have seen this and brought it to light once again, not only for the story of another, but because I also think if you see other „ordinary people“ as special, you will find it easier to apply it to yourself and to appreciate your own efforts, and that helps you keep going to make your own little difference.

  3. yes, Claudia, none of „my“ ladies is „everyday“. Sometimes it might seem like this, if you don’t take a close look, but their sharing and telling their story makes clear: everyone is very special and unique…

  4. Welch ein interessantes Gesicht! Klug, kindlich, verletzt, lebensstark, zum Lachen und zum Weinen bereit – so viele Beimischungen! Wegen mangelnder Erfahrung ist es mir nicht leicht, ein „schwarzes“ Gesicht zu lesen. Hier aber ist so viel Ausdruck, der unmittelbar zu mir spricht.

  5. Thank you for this story about an everyday person who’s not so everyday, is she?

  6. Eine mutmachende Geschichte! Ich drücke Damaris ganz fest die Daumen für die Ergebnisse ihrer Abschlußprüfung!

  7. Lieber Jürgen, der Text lebt durch die Erzählungen der Frauen und das Bild durch ihre Wahl, wie sie sich präsentieren möchten. Leider habe ich immer viel zu wenig Zeit für diese Interviews, die ja nur am Rande der sonstigen Arbeit in kleinen Pausen stattfinden. Ich träume ja noch davon, mal nur Interviews zu machen für eine Zeitlang…

  8. Liebe Sabine!
    Mit „den african ladies“ hast Du eine tolle Bild und Textserie entwickelt, die ich immer gerne lese und die hoffentlich nicht so schnell ihr Ende finden wird.
    Liebe Grüße Juergen

  9. Ich finde es immer wieder grossartig, wenn sich Menschen aufrichten, um ihre Situation zum Besseren zu wenden. Ein grandioses Beispiel!
    Herzliche Grüsse
    Ulli

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