(staunend, an den Schöpfer)
Moosig türmst Du Falten über Felsgestein,
tierhautähnlich schmiegt sich Wald an Buckelhöh’n.
Wasseradern willst ins Tal Du stürzen sehn
Wolkenflausch hüllt hier und da noch Kuppen ein.
Grauoliv und grüner Ocker, Grashaar, fein,
lässt als Wiesenpelz Du zwischeninnen stehn.
Käferuhren dürfen schwarz und rot sich drehn.
Braun behütet stehen Pilze, rau und klein.
Fährst mit zartem Finger Du durch Kaltgeröll,
linienziehend, spielend wie ein Riesenkind,
formt sich Erde, keimen Kraut und Gräserfell.
Baust mit Deinen Händen unser Erdgebind,
sprichst ein Wort und Nachtgestein wird augenhell.
Stein wird Erde, wo Dein Weg mit mir beginnt.
(ein Centovalli-Gedicht, entstanden in gemütlich gedehnten Stunden, mit Spass an dem Bastelprojekt der höheren Wortmathematik dieser Gedichtform).
November 24, 2016 um 10:28 am
Liebe Frau Waldmann-Brun!
Eine sehr schöne herbstliche Melodie, die Sie hier visualisiert haben.
Besonders gut gefällt mir „tierhautähnlich“. Das trifft es wirklich sehr gut. Ein Aquarell wie auf einem Stück gegerbtem Leder oder einer ursprünglichen Höhlenmalerei! Der Steinzeitmensch frohlockt! 🙂
Herzliche Grüße von der Alm
Mallybeau
November 24, 2016 um 10:03 am
😉 ach, hab gerade entdeckt dass es im September war, während der „Malwoche“ … toll
November 24, 2016 um 9:54 am
… oh, welch wundervolle Wortschöpfungen … vielen Dank dafür … LG
(waren Sie erst kürzlich in diesem Tessiner Tal?)