Der erste Arbeitstag ist geschafft mit der gewohnten chirurgisch-bunten Vielfalt, der nächste Tag, Sylvester, bringt Bauchweh und ich schaffe es nicht zur Arbeit. Die Kollegen, die das hier Üblichste vermuten, wähnen mich von der Arbeit aus beim Erholen und Spazieren, aber meine Welt versinkt zunehmend im Schmerz. Abends dann muss sich die Chirurgin dem Offensichtlichen stellen, dass es doch sehr typisch für einen gammeligen Blinddarm aussieht. Also ab in ein Krankenhaus, der freundliche internistische Kollege kommt mit, zum Glück auch mit einem dicken Bündel kenianischer Schillinge bewaffnet, und das ist ein Glück, denn Behandlung gibts erstmal nur gegen Cash. Dass man jetzt, am Sylvesterabend, die Krankenversicherung anruft, verschieben wir erstmal. Die Aufnahme, dass man gesehen wird, kostet nur 20 Euro, die Blutabnahme dann schon 70, und die weiteren Untersuchungen liegen schon über 300. Der Abend zieht sich in die Länge, das Jahr wechselt, ich habe mich in die Sitzgruppe im Wartebereich gelegt, der Kollege tippt Neujahrgrüsse in sein Smartphone. Um 3 Uhr morgens schliesslich ist meine Verdachtsdiagnose rundum bestätigt und es soll gleich in den OP gehen, allerdings auch gegen Vorauskasse, und jetzt rufen wir dann doch die Krankenversicherung an, die sich netterweise ab jetzt um alles kümmert. Der Kollege fährt nachhause und ich in den OP. Es steht nun wirklich nicht auf meiner Wunschliste, mich in Afrika operieren zu lassen, aber inzwischen will ich nur noch die Schmerzen loswerden und alles andere ist egal. Das ist jetzt auch grösstenteils geschafft, wobei ich mich immer noch frage, wofür das nun wieder gut sein soll, während meine chirurgischen Patienten, für die ich ja eigentlich da sein wollte, weggeschickt werden. Vermutlich kann der Horizont garnicht genügend erweitert werden und auch die Chance, dass die Empathie wächst…
Januar 12, 2020 um 4:36 pm
Oh je!
Und ist denn jetzt alles wieder okay und du kannst mit neuer Kraft anpacken, wie Du’s wolltest? Alles Liebe und Gute für dich, Petra
Januar 6, 2020 um 2:32 pm
Liebe Sabine, Ich freue mich immer so, von dir und deinen klugen Beobachtungen und abenteuerlichen Erfahrungen zu lesen. Das war jetzt eine ganz neue Variante! Uff. Gute Besserung und sei Gottes Fürsorge und der deiner kenianischen Kollegen herzlich befohlen. Viele Grüße, Conny
Januar 4, 2020 um 3:10 pm
Ufff!!
Sabine, du machst Sachen. Was ist das nur für ein Start ins Neue Jahr.
Mögen die restlichen 364 Tage schmerzlos und freudvoll sein, das wünsch ich dir.
Gute Besserung.
Vera ❤
Januar 3, 2020 um 9:10 pm
Liebe Sabine,
das war ja kein guter Jahresanfang für Dich, so lange mußtest Du die Schmerzen aushalten – da wünsche ich Dir gute Genesung!
Heute habe ich an Dich gedacht, weil ich 2 Deiner Büchle in einer Buchhandlung gesehen habe.
Januar 3, 2020 um 2:50 pm
Liebe Sabine!Das sind ja erstaunliche Nachrichten!!Häufig habe ich in den letzten Tagen an dich denken müssen und einige Gebete losgeschickt.Wie gut, dass du behütet geblieben bist! Gute Genesung und noch eine schöne Zeit in Kenia, mit lieben Grüßen,Elisabeth
Januar 3, 2020 um 12:54 pm
Ohje, das ist kein schöner Start ins neue Jahr. Gute Genesungswünsche sende ich dir!
Januar 3, 2020 um 12:33 pm
Liebe Maribey, ich würde nicht auf die Idee kommen, so etwas fiktiv zu schreiben.
Januar 3, 2020 um 12:21 pm
Ist das fiktiv oder dir tatsächlich passiert?
Januar 3, 2020 um 9:05 am
o wei, ja. Mein herzliches Mitgefühl, Sabine! Da hast du also das System von der anderen Seite aus sehen müssen. „Ist das nötge Geld vorhanden, ist das Ende meistens gut“ – dichtete Brecht, und so sieht es ja auch aus, als würdest du dieses Abenteuer als „Empathie-Zuwachs“ in Kürze erfolgreich abbuchen können. Schnelle Besserung wünsche ich dir, und dass du fähig bist, nicht nur zu geben, sondern auch anzunehmen. Alles Liebe! Gerda
Januar 3, 2020 um 8:27 am
Liebe Sabine,
dies ist ja nun wirklich kein gerade optimaler Jahresbeginn für Dich. Ich werde Dir heftig alle verfügbaren Daumen drücken. Inzwischen bist Du hoffentlich das Dich so ärgernde Ding bereits los ….und damit wunschgemäß ebenso die widerlichen Qualen.
Natürlich wirst Du – wie manch eine(r) vor Dir im fernen Einsatz – dies alles gut überstehen; das wünsche ich Dir jedenfalls von Herzen. Ein hoffentlich gut motiviertes fröhliches MitstreiterInnen-Team wird gewiss Deine Stimmung beim unfreiwilligen „kleinen kenianischen Selbstversuch“ rasch wieder aufhellen.
Sei herzlich gegrüßt H.-Henning
>
Januar 3, 2020 um 8:06 am
Liebe Sabine,
eigentlich wollt‘ ich Dir ja ganz einfach „ein gutes, gesundes und glückliches neues Jahr“ wünschen – aber jetzt ist wohl erst ‚mal ein „Gute Besserung!“ angesagt, oder? Ich hoffe, Du kommst schnell wieder „auf die Beine“ – nicht nur Deiner Patienten wegen!
Paß‘ gut auf Dich auf, und sei sehr herzlich gegrüßt
von
Cornelia aus dem fernen München
(P.S.: Falls ich irgendwas für Dich tun kann, laß‘ es mich bitte wissen!)
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Januar 3, 2020 um 7:53 am
Gute Besserung Erhole dich gut
Sabine.
Januar 3, 2020 um 7:47 am
Ach Herrje, schnelle Genesung und ein GESUNDES neues Jahr wünsche ich.
Januar 3, 2020 um 7:40 am
Liebe Sabine,
wie groß ist Dein Humor, ich fasse es nicht. Ich wünsche Dir schnelle Genesung und dass das für dieses Jahr nun alles an persönlicher Erkrankung war. Alles Gute!
Elke