Ein Stück festes Papier, ein Reststreifen vom Rand eines Aquarells, ein Fitzelchen von ausrangiertem Geschenkpapier, ein Wort, das für Kostbares steht und die Übersetzung, zum Merken…Daraus wird: eine Grusskarte!
A piece of good paper, folded, a leftover from the edge of a watercolorsketch, a tiny cut from wrapping paper, a word, standing for something precious, and the translation, to keep in mind…And this will be a card to be sent!
Manche halten ihre Synapsen mit Sudoku fit – eine Sprache hingegen entfaltet sich und eröffnet neue Räume für Entdeckungen und Begegnungen. Als ich vor einem Jahr begonnen habe, Arabisch in Schrift und Wort zu lernen, war der Anlass eine Begegnung im ärztlichen Notdienst. Bevor ein Verhafteter über Nacht in eine Zelle gesperrt werden darf, muss ein Arzt ihn ansehen, ob es gesundheitlich begründete Bedenken gibt. So fand ich mich nachts um halb 1 in einer kahlen Zelle im polizeilichen Keller wieder, in der schreiend ein an Händen und Füssen gefesselter Mann sass, den keiner verstand und der keinen verstand. Nur, dass er vermutlich arabisch spreche, wusste man und dass es einen Streit in der Öffentlichkeit gegeben hatte, bei dem niemand verletzt worden war.
Zum Glück waren meine syrischen Bekannten noch wach, die zu dieser Zeit noch bei Tag und Nacht versuchten, einen Botschaftstermin für ihre noch im Kriegsgebiet wartenden Kinder und Geschwister zu ergattern. Die Übersetzung per Telefon entspannte die Lage sofort, die Fesseln wurden abgenommen, der Patient konnte gehen, nachdem klar war, dass hier kein Grund für eine Inhaftierung vorlag.
Sprache ist eben eine Brücke. Und wer Sprache lernen will, muss darin baden, deshalb male ich hin und wieder in meine Bilder Sätze hinein, dann merken sie sich besser. Das vorliegende Klappbüchlein mit Tieren ist da eine Möglichkeit…
(…auf dem obigen Bild sagt der eine dem anderen: „In unserem Land sind die Leute gut und freundlich“).
Some of us try to keep in brainshape by practicing Sudoku, but studying a language unfolds and gives new opportunities to learn to know people we would not have understood otherwise.
When I started to study Arabic about a year ago, it was because in my medical work I had to see a patient at a police station at night who did not understand anybody and who was not understood by anybody. The officer could only tell me there had been a dispute in a public place, where noone was hurt and that the patient might talk Arabic.
When I called my Syrian friends, who at this time at day and night tried to get a date with the embassy for their children and other relatives, they could translate and calm the situation. The patient soon was free again and could leave, because there was no need to keep him any longer. Then I decided to start with this old and calligraphic language of rich tradition.
Language can build bridges and to study one, you have to bathe in the language. Therefore I sometimes combine sketches and words, have double fun and can remember better…
(on the sketch you can read: “ in our country people are good and friendly“)