sabinewaldmannbrun

Farbe. Linie. Sehen.


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Afrika ist bunt – Benefizausstellung zugunsten der Welthungerhilfe

Ausstellung von Malerei (ein Teil meiner vielen Afrikabilder) im

Marienhospital Stuttgart, Böheimstrasse 37

3.5. bis 5.6.2017, täglich geöffnet (im öffentlichen Eingangsbereich nahe dem Empfang, Hauptgebäude, Ebene M0)

Es gibt viele schlechte Nachrichten aus Afrika, unter anderem,  dass es in vielen Ländern südlich der Sahara schon lange nicht mehr ausreichend geregnet hat, um auch nur den Grundbedarf von Menschen, Tieren und Pflanzen zu decken. Selbst die Welthungerhilfe verfügt nicht mehr über nicht genügend Mittel, auch nur für eine Basisversorgung all der Hungernden aufzukommen. Deshalb die Widmung dieser Ausstellung an diesen Zweck. Als ich 2010 für ein halbes Jahr in einem auch damals schon von der Dürre betroffenen Gebiet in Ostafrika gearbeitet habe, war die Verteilung von Sorghumhirse durch die Welthungerhilfe eine grosse Hilfe. Wir hätten es nicht geschafft, all unsere extrem mageren Patienten von uns aus zu versorgen (für eine Chirurgin aus Deutschland hat es einen gewissen Grad an Grauen, Menschen zu operieren, die über kein Fettgewebe mehr verfügen).

Die Wärme, Freude, Lebenslust und Buntheit dieses grossen, zum Glück nicht nur gequälten, sondern auch wunderbaren Kontinents gibt es trotz allem und sie findet sich (nicht nur) in den Bildern wieder.

(Da das Krankenhaus keine Möglichkeit sah, eine Vernissage zu ermöglichen, gibt es diesmal keine).

Infos über die Arbeit der Welthungerhilfe unter http://www.welthungerhilfe.de

 


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Jumamosi – Samstag

Auszeit – Spaziergang, auch mit Giraffe

Zeit, langsam zu sein.

Was nicht einfach ist in  Begleitung der safariverwöhnten Kollegen, die sich langweilen, wenn nur eine Giraffe den Weg kreuzt, aber nicht eine ganze Herde – wenn nur zwei Gazellen und nicht mindestens 24 Warzenschweine mit aufgestellten Schwänzen angesichts der sich nähernden Beobachter die Flucht ergreifen. Nicht einmal EINE Löwengruppe wäre hier ausreichend, es müssten schon mehrere sein, aber Löwen gibt es hier heute nicht, nur eben EINE Giraffe, die anderen haben, so sagt uns die junge Guide, die mit uns durch den Staub stapft, den Zaun überwunden, denn es gibt hier auch kaum noch Wasser, und in unmittelbarer Nähe, aber eben ausserhalb der Gebietsabgrenzung, liegt der Naivasha-See.

Die eine Giraffe ist eine Freude für mein giraffenaffines Herz, lange könnte ich zubringen in der Betrachtung dieses grossen, schönen Tiers.

Die Eile, eine grössere Nähe herzustellen, führt, wie erwartet, zum Rückzug.

Stehen bleiben. Wolken zählen,  die vereinzelten, in der Hitze schnell verwehenden, auf samtblauem Himmel. Den Schattenzug  beobachten, der die runden Berge in Indigo färbt, die sich hier und dort aus den sich bis zum Horizont ziehenden, geraden Landschaftslinien wie grosse Maulwurfshügel erheben, und Dunkelstreifen langsam über die weite Ebene schiebt.

Auf trockenem, fast weissgolden in der Sonne dörrendem Grasland stehen die Marabus, wohl 30, wohl vierzig, eine Schar gemächlicher, grau befrackter Herren mit rosig haarlosen Köpfen. Bei vorsichtiger Annäherung ordnet sich die Gruppe neu, in zeitlupenförmigen Gangmustern sich formierend. Der die Kronenkraniche und andere vordergründigere Schönheiten bevorzugende Durchschnittstourist wird sie als hässlich betiteln. Und vermutlich entgeht ihm der Schatz, den es, in abwartendem Schritt über das Land entlang der Marabupfade, zu entdecken gibt: eine Flaumfeder, gross, weiss, hauchzart, eine im leisesten Windhauch vibrierende, vielgliedrige Kostbarkeit, deren Spitze eine feine, dunklere Locke bildet…