Die aktuelle Presse zeigt sich z.Zt. wortkarg bzgl. der Seuche. Dennoch auftauchende Fotographien sind dominiert von der Figur des im weissen oder gelben Schutzanzug verborgenen Helfers, der hier und dort als Held bezeichnet wird. Eilmeldungen vereinzelter Infektionen in der übrigen Welt sind von ausführlicher Berichterstattung begleitet. Der Fokus liegt auf den Folgen für die reichen Länder.
Ich vermisse die Gesichter und Stimmen der Betroffenen: der Kranken, ihrer Angehörigen und derer, die keine andere Wahl haben, als in ihrem Heimatland unter den aktuellen Bedingungen tapfer die Stellung zu halten, in einer Zeit, da die Lebensmittelpreise dramatisch steigen, die Handelswege blockiert, die Schulen geschlossen sind und die Gesundheitsversorgung zusammengebrochen ist. Ganz zu schweigen von dem Verbot, einander zu berühren und die Kranken und Sterbenden so, wie es immer Brauch war, zu versorgen und zu bestatten. Noch immer liegt die Übertragungsrate der Krankheit über 1 und es ist lediglich ein Viertel der Betten vorhanden, die gebraucht werden, um die Kranken zu versorgen. Menschen sterben an zuvor behandelbaren Krankheiten wie Malaria und Geburtskomplikationen, weil Gesundheitszenten geschlossen sind.
Der Kontakt zu den einheimischen Mitarbeitern im German Doctors‘ Projekt in Sierra Leone ist nach wie vor intensiv. Das örtliche Team hält die Gesundheitsversorgung, so gut es geht, in Serabu aufrecht. Patienten werden Kosten erlassen, Nahrungsmittel verteilt. Pläne werden erstellt, die benachbarten Gesundheitsstationen, zum grössten Teil geschlossen, wieder fit zu machen und mit Material und Wissen zu versorgen. Leitlinien werden für die veränderte Situation erarbeitet. Mit hohem Respekt sehen wir, wie das einheimische Team die Arbeit auf gutem Niveau weiterführt. Es bleibt zu hoffen, dass der Ebolaausbruch nicht irgendwann, wenn die übrige Welt sich wieder sicher fühlt, unter „ferner liefen“ abgelegt wird, wie so viele Gesundheitsprobleme der weniger finanzkräftigen Welt zuvor.
Right now the international press is rather taciturn about Ebola. Reports are dominated by the impressive figures of health workers in white or yellow protection suits, sometimes called heroes. The rare cases of infection in countries of the „first world“ are reported immediately and followed thoroughly.
I miss the faces and voices of the sick, of their relatives and colleagues. Of those who don’t have a choice then to stay and struggle under the worsened circumstances like broken down health systems, dramatically increasing food prices, closed schools and blocked travel routes. Not to speak of the order not to touch each other any more or to follow the ancient rules of honoring those who have died.
Staying in touch closely with the local staff at German Doctors‘ project in Sierra Leone we try to catch up with the changing situation and needs. Patient-fees are lowered, food supplies given. The lokal health posts, most of them closed, are going to be included in the teaching outreach and support with protection equipment. Guidelines are founded how to continue. With high respect we see the local team stay and continue the hospital work on a good level. Let’s hope and try that the welfare of the west african people stays a major issue, even if the ‚first world‘ feels protected well again.