sabinewaldmannbrun

Farbe. Linie. Sehen.


11 Kommentare

African Ladies – Lilian, nurse

Nursing is her dream profession, Lilian says.  And she has careful hands – which is so important for her daily work with endless wound-cleaning and dressing. Born in Kenia as one of seven children of a house wife and a taxy driver, 24-year old Lilian had enrolled in  nurses‘ training at Nzoia College in Kitale after high school. Not having a job yet she volunteered at her home town at Wiyeta dispensary for some time before she started to work regularly as a nurse at Baraka – since one of the dressing room nurses had her second baby, Lilian is supposed to replace her for three months. So she moved to Mathare with her sister to be nearby.

When I came back to Baraka this year, I found her in the very first adjusting process and taking her picture took some time – but finally we made this one, that shows, who she is: not the shy young lady, who does not yet feel all familiar with the surroundings, but the registered nurse, who follows her dream.  

Her plans for the future? It would be great to be in charge of a health facility some time, Lilian says. And her motto tells me about her strength:

„Never underestimate the power of your mind to change your destiny.“

 

Krankenpflege ist ihr Traumberuf, berichtet Lilian. Und sie hat behutsame Hände – eine Grundvoraussetzung für all die Wundbehandlungen und Verbände, mit denen sie den ganzen Tag beschäftigt ist.  Die 24-jährige ist Kenianerin und eines von 7 Kindern einer Familienfrau und eines Taxifahrers. Ihre Krankenpflegeausbildung absolvierte sie am Nzoia College of Nursing in Kitale. Nachdem sie nicht sofort eine feste Anstellung fand, arbeitete sie für einige Zeit als Praktikantin im heimatnahen Gesundheitszentrum mit. Dann aber gab es die Möglichkeit einer dreimonatigen Schwangerschaftsvertretung im Baraka Health Center, und Lilian zog mit ihrer Schwester zusammen nach Mathare, um in der Nähe ihrer Arbeitsstelle zu sein.

Als ich im Januar wieder nach Baraka kam, traf ich sie gerade in ihrer ersten Eingewöhnungszeit, und es brauchte eine ganze Weile, bis uns ihr Foto so gelungen ist, dass es ausdrückt, wer sie wirklich ist: nicht die scheue, junge Frau, die noch mit den ungewohnten Arbeitsbedingungen kämpft, sondern die ausgebildete Krankenschwester, die in ihrem Traumberuf arbeitet.

Was sie sich für die Zukunft wünscht? Einmal die Verantwortung für eine Gesundheitsstation zu haben, wäre eine feine Sache, meint Lilian. Und ihr Motto erzählt von der Kraft, die in ihr steckt:

„Unterschätze niemals deine Fähigkeit,  dein Schicksal zum Guten zu verändern.“


4 Kommentare

African Ladies – Dolphine

When Dolphine was a little girl, living with her parents on the countryside, she would not have dreamed of how many children would there be in her own home thirty years later. When she was getting older, everything seemed to go the usual way – a young man asked her to marry him, they had children. And then, one day her husband presented her a new young lady he preferred to live with from now on.  

Dophine suddenly was a single parent of eight children. It was a hard struggle, even with ukimwi, the disease, becoming a major issue. One of her sisters died of HIV and left her children, Dolphine took them into her home in Mathare. Another one of her sisters died and also her children joined Dolphine’s growing family.

How did she cope? Make a living? She started work at the German Doctors‘ feeding program, took courses and became a community health worker. She rented another small hut, now there was one for the girls and her  and one for the boys. A sick child was left at the feeding program, the mother went away. What to do with the little one? Dolphine took the child to stay with her. It is important to belong somewhere. And Dolphine is member of a women’s group: to discuss ladies‘ issues, to help each other, to overcome the stigma of being poor and alone. To become able to say: I am proud of what I can do.

Now she is 52 years old. What is her dream, where does she want to be in 10 years? To have a house on the countryside, she explains, to be able to do a bit of farming with her own hands, having her own soil to plant. But, on the other side – having all her children in good schools here in Nairobi is the advantage of staying. Though Mathare is so crowded, that there is hardly space for a flowerpot. Getting a good education is much more difficult on the countryside.

On the family picture there are still some of Dolphine’s children missing who were busy at other places when I came for the visit: Stephen, Edwin, Juliet, Esther, Mary and Seline may be present here at least with their names……

Als Dolphine noch ein kleines Mädchen war und mit ihren Eltern auf dem Land lebte, hätte sie sich sicher nicht träumen lassen wie viele Kinder sie einmal in ihrer Familie haben würde. Als sie grösser wurde, schienen die Dinge in gewohnten Bahnen zu laufen: ein junger Mann bat sie, seine Frau zu werden, sie bekamen Kinder. Und dann, eines Tages, beschloss der Ehemann, mit einer jüngeren Frau zusammen zu leben, und Dolphine war mit einem Mal alleinerziehende Mutter von 8 Kindern. Harte Zeiten folgten, nicht zuletzt, weil Ukimwi, Aids, zunehmend ein Thema wurde. Eine von Dolphines Schwestern starb und hinterließ ihre Kinder. Dolphine nahm sie zu sich. Eine weitere Schwester starb, auch ihre Kinder nahm sie auf.

Wie kam Dolphine zurecht? Wie finanzierte sie ihre wachsende Familie? Sie begann mit der Arbeit in der Armenküche der German Doctors, belegte Kurse, qualifizierte sich zur Gemeinde-Gesundheitshelferin. Sie mietete eine weitere Hütte in Mathare,  nun gibt es eine für die Mädchen und sie und eine für die Jungs. Ein Kind wurde in der Armenküche zurückgelassen. Die Mutter war nicht mehr auffindbar. Dolphine nahm die Kleine zu sich. Es wichtig, irgendwo dazu zu gehören….

Nun ist sie 52 Jahre alt. Was wünscht sie sich für die Zukunft? Ein Haus auf dem Land zu haben, sagt Dolphine, mit ihren eigenen Händen etwas anbauen zu können. Allerdings, räumt sie ein, ist es für die Kinder hier in Nairobi viel einfacher, eine gute Ausbildung erhalten zu können. Auch, wenn in Mathare nicht mal Platz genug für einen Blumentopf ist. Aber später vielleicht…

Ein wichtiger Ort ist auch die Frauengruppe, zu der Dolphine gehört. Dort werden Frauenanliegen besprochen, man hilft einander, macht einander Mut, trotz Armut und harten Bedingungen sagen zu können: ich bin stolz auf das, was ich tun kann.

Als ich zu Besuch kam, fehlten immer noch ein paar der Kinder zu einem vollständigen Familienfoto. Auch wenn Stephen, Edwin, Juliet, Esther, Mary und Seline hier nicht zu sehen sind, seien sie zumindest beim Namen genannt….