sabinewaldmannbrun

Farbe. Linie. Sehen.


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Sonntagsausflug

Das Wochenende vor der letzten Arbeitswoche soll ein entspanntes sein. Während die Kollegen am Samstag um 6 Uhr aufstehen, um dann 4 Stunden Autofahrt nach Amboseli hinter sich zu bringen, bin ich nur mit diesem und jenem und Pausen dazwischen beschäftigt, eine sehr wohltuende Variante nach der trubeligen Woche, wie ich finde. Eine schöne Abschieds-Tasse für die Übersetzerin kaufen (um von den Plastikbechern los zu kommen), interessante Gespräche mit den Neuankömmlingen, die in zwei Wochen weiter in das neue Projekt nach Kilifi fahren, Stofftiere anschauen mit dem vierjährigen Familienmitglied, ein bisschen laufen…Am Abend dann kommt die kenianische Kollegin, um hier zu übernachten, damit wir am Sonntag morgen zusammen zum Wandern starten können. Wir fahren das kurze Stück zu den Ngong Hills (erinnert sich jemand an den Beginn der Schmonzette „Jenseits von Afrika“: Ich hatte eine Farm am Fuße der Ngongberge…Karen Blixens Wahlheimat?), um dann hinauf und die Bergkette entlang zu wandern, die stellenweise bis zu 2600m hoch steht.

Der Weitblick ist wunderbar, zum Glück ziehen die Wolken noch in großer Höhe (gegen Ende der Tour hat uns dann eine dicke, nasse Regenwolke eingehüllt) und man kann hier gedanklich und ganz befreit auch atemtechnisch völlig ohne Maske ein wenig über den weiten Ebenen gen Norden schweben – ein sehr willkommenes Gegengewicht zu den Staus auf zehnspurigen Straßen, den grauen Mauern und Wegen, dem Coronahinundher, dem Gedränge und dem Lärm in Nairobis dicht bewohntem Stadt- und Slumgebiet. Die Kollegen kommen wie wir auch am Sonntagabend zurück, der Kilimandscharo, in dichte Wolken gehüllt, hatte sich nicht sehen lassen, dafür ein paar Elefanten. Leider auch nicht der erhoffte Leopard.

Jetzt muß erstmal alles wieder trocknen, vom Rucksack über die Kleidung incl. der Unterwäsche und Geldbörse bis hin zu den Schuhen (die einen Hauch der roten Erdfarbe behalten werden)…


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Arboretum – Im Garten

Am Wochenende ist auch Zeit, die erholsamen Ecken Nairobis zu entdecken, doch, die gibt es wirklich, z.B. im Arboretum, einem weitläufigen Garten in der Nähe der Universität. Hier sind nicht nur Grün in allen Schattierungen, Schmetterlinge und Affen zu finden, sondern auch junge Männer, die unter einem Baum lautstark für die Sonntagspredigt üben, Jugendclubs, die Sport und kleine Referate verbinden, Gruppen von älteren Ladies, die sich fit halten wollen und mit viel Spass „Der Plumsack geht um“ spielen,  Sportler und Familien, die Picknick halten und die allgegenwärtigen Eisverkäufer. Eine Oase, wenn man aus dem Gewimmel im Slum und aus Lärm und Dieselwolken der Stadt auftaucht.

On Weekends there is also time to explore the more relaxed areas of Nairobi – they exist, indeed! One of these places is the Arboretum, a spacious garden near the university. Here not only every shade of green, butterflies and monkeys can be seen, but also young men, practicing aloud for the Sunday sermon, youth clubs, combining sporting activities with education, groups of elderly ladies trying to stay in shape, runners and families, enjoying a picknick and the fellows who try to sell ice cream.  An island of peace, when emerging from the noise and smog of the city streets.


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Skizzenbuch/Sketchbook Nairobi

Usually there is no time to sketch during the week, so if a beautiful bird comes my way (for example in the morning, waiting for the bus to Mathare Valley) I sharpen my eyes and mind to take an inner picture that will find its way on paper later, sometimes during the weekend. The only disadvantage: sometimes phantasy overwhelms reality…

Normalerweise ist unter der Woche keine Zeit zum Zeichnen. Manchmal aber, auf dem Weg nach Mathare, sehe ich etwas, das Bild werden möchte – dann gilt es, die Sinne zu schärfen, um ein inneres Bild mit zu nehmen, das dann vielleicht am Wochenende auf Papier finden kann. Der einzige Nachteil: zuweilen überwiegt die Improvisation, so dass die Zuordnung anhand eines Vogel-Bestimmungsbuchs schwierig werden könnte…